Meine Arbeitsweise und meine Persönlichkeit

Veröffentlicht am Kategorisiert in Persönliches

«Als Hebamme liebe ich Anfänge. Ich bin interessiert an körperlichen Prozessen und deren individueller Ausgestaltung. Was heisst Anpassung, wo braucht es Synchronisierung, welche Zusammenhänge gibt es?»

«Was bewirkt jede einzelne Frau, jeder Mensch – wie können Gesellschaft und Gesellschaftsstrukturen verändert werden? Wie in diesem Kontext also Mutter werden, Mutter sein, Mutter bleiben?»

Diese Fragestellungen waren meine Motivation, den aktuellen Blog zu starten. Und ich möchte in diesem persönlichen Artikel meine Arbeitsweise näher beschreiben und damit gleichzeitig Aspekte meiner Persönlichkeit vorstellen.

 

Meinen Antrieb und meine Energie finde ich auf der Suche nach Verbesserung  

Ich bin an vielen Themen interessiert und ich schaue gerne, was alles los ist und vor allem, was alles noch verbessert werden könnte! Damit kann ich gar nicht aufhören.

Ich sehe überall, was noch besser organisiert, passender gestaltet, feiner abgestimmt, freundlicher formuliert, motivierender dargereicht und dadurch besser klappen und mehr Freude generieren könnte. Sei das in einem Café, in einem Geschäft (ob gross oder klein), an einer Reception, in einer Warteschlange, in meinem A&O Laden und Beratung, bei Verbänden, Gruppen, Parteien, Kommissionen, Projekten. Ich habe gerne Abwechslung und freue mich über Neues. Und zwar Neues in der Breite und in der Tiefe, denn ich bin magisch angezogen von Verbindungen, Zusammenhängen und funktionierenden Systemen.

Ich schöpfe Energie bei Kontakten mit interessanten Menschen und ihren Projekten. Ich möchte viele Netzwerke knüpfen, weil zusammen mehr möglich ist als allein.

Ich rede gerne und möchte damit Menschen erreichen. Ich möchte die Menschen persönlich erreichen. Einzelne davon individuell und 1:1, gerne erreiche ich aber zum Beispiel schreibend auch möglichst viele. Am liebsten besonders viele in meinem Berufsfeld: Ich möchte dazu beitragen, dass Schwangere unterstützt und Gebärende begleitet werden, ihren Körper zu fühlen und die internen Vorgänge nachzuvollziehen. Ich arbeite daran, in der Geburtsvorbereitung mein Wissen zu teilen, die Phasen zu erklären und damit den Ablauf handhabbar zu machen. Ich probiere, die Wunden einer schweren Geburt mit der Frau zusammen sorgfältig zu pflegen und aufmerksam zu sein, was es dazu braucht. Ich begleite auch mühsame und beschwerliche Themen, denn das gemeinsame Durchstehen hat eine positive Wirkung auf die Mutter-Kind-Bindung und die Verbindung zu sich selbst.

Ich schaue kritisch auf die Settings in der geburtshilflichen Betreuung. Ich sehe die Schwächen der medikalisierten Geburtshilfe und bin gleichzeitig froh um die Einsatzmöglichkeiten dieses Fachgebiets. Aber ich fordere mehr individuelle und ganzheitliche Einschätzung der Situation unter Einbezug der physiologischen Grundlagen. Denn Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Babyzeit sind lebendige, anpassende und komplexe Vorgänge, die mehr brauchen als statistische Risikoberechnungen, ultraschallbasierte Angaben von +/- 10% und das rigide Einhalten von vorgegeben Wochen, Stunden oder Zentimetern.

Ich sehe klar den Verbesserungsbedarf bei der Respektierung der Mutter in der Mutterschaftsbetreuung. Hier kritisiere ich vor allem die grossen strukturellen Hürden für eine Begegnung auf Augenhöhe.

 

Meine Wahrnehmung und langjährige Erfahrung funktionieren im Sinne von Zusammenhängen 

Meine Aufmerksamkeit geht sofort zu den Zusammenhängen, zum Kontext. Ich möchte den übergeordneten Sinn erfassen, eine Bedeutung sehen. Wie ist etwas aufgebaut, wo sind Verbindungen, welche Einsichten kann ich daraus gewinnen? Ich möchte mich nicht in Details verlieren, sondern mir den Blick fürs Wesentliche bewahren und offen bleiben was noch alles sein könnte, was ich noch nicht weiss oder erfasst habe. Ich suche den roten Faden einer Sache. Gerne sehe ich das grosse Bild, probiere Muster zu erkennen oder Ideen dazu zu generieren. Ich glaube, deshalb mache ich auch gerne Konzeptarbeit – wie funktioniert etwas, wie kann ich es erfassen und wie teile ich mein Wissen darüber mit anderen, damit sie auch etwas davon haben. Deshalb habe ich als Hebamme von Anfang an gerne mein erworbenes Wissen weitergegeben. Ich suche nach Bildern oder Symbolen, um etwas klar rüberzubringen. Ich unterstütze den Umgang mit Herausforderungen als Mutter mithilfe verschiedener Konzepte wie zum Beispiel der Nachhaltigkeit und Salutogenese und weiss, dass sie die Orientierung im Leben und in dieser speziellen Lebensphase erleichtern. Als Zusammenhänge während Schwangerschaft, Geburt, Rückbildung und Babyzeit interessieren mich auch die folgenden Fragen:

  • Wie gelingt es, einerseits den Überblick zu behalten und sich andererseits in so tiefe körperliche Vorgänge einzulassen?
  • Wie kann im momentanen geburtshilflichen Kontext der Respekt gegenüber der Mutter als Expertin eingefordert werden?

Ich möchte einstehen für geburtshilfliche und gesellschaftliche Veränderungen während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Babyzeit. Ich plädiere für echte Wahlfreiheit und wirkliches Mitspracherecht.

 

Mein Denken und meine Entscheidungen führen mich geradewegs zu herausfordernden Arbeitsaufgaben

Wenn ich Herausforderungen gegenüberstehe, dann kann ich fast nicht anders, als sie annehmen. Ob grosse oder kleine Challenge, ich glaube daran, dass sich mit den entsprechenden Werkzeugen, persönlichem Engagement, genügend Zeit und ausreichend passenden Ressourcen (fast) alles erreichen lässt.

Meine Ausdauer ist mein Kapital, und ich behalte die langfristigen Ziele vor Augen. Parallel dazu interessieren mich eine gezielte Recherche der tatsächlichen Umstände und die erforderlichen Anpassungen. Dadurch wird auch klarer, welches die geeigneten Vorgehensweisen in diesem Fall sind.

  • Was hilft individuelles Empowerment und langfristig aufgebaute Kompetenz der Mutter, wenn dann ganz konkret das Setting der Institution das gar nicht vorsieht?
  • Was nützt eine super Geburtsvorbereitung des Paares mit Übungen, Selbstwahrnehmung, Präsenz und Selbstbewusstsein, wenn sie dabei nicht wissen würden, dass ein Geburtsplan gute Dienste erweisen kann bei der unvorhersehbaren Personalsituation mit unbekannten Hebammen im Spital?
  • Wie kann ein Wochenbett zuhause funktionieren, gemütlich und nährend sein, wenn nicht vorher die Weichen gestellt werden und ganz realistisch die Versorgung organisiert wurde und daher Gratins, feine Züpfen, saftige Kuchen vor der Türe stehen und schöne Blumensträusse einfach eintrudeln?
  • Ich probiere auch konkret zu sagen, wenn Eltern idealisierte Vorstellungen von sich selbst und einer Geburt haben, wenn sie denken, wie easy das alles wird, weil das ja schon viele geschafft haben.

Ich bemühe mich um sachliche Informationen und eine objektive, nicht nur gängige und anerkannte Sicht der Dinge. Zum Beispiel kann ich unterdessen besser als früher auch geburtshilfliche Ungereimtheiten ansprechen und gleichzeitig das Erleben der Frau, ihre Erfahrung und ihre persönliche Einschätzung respektieren. Ich kann meine Position vertreten und meinem Gegenüber trotzdem auf Augenhöhe begegnen.

Mir ist es einfach wichtig, alles in Frage zu stellen, zu schauen, ob es wirklich so ist, wie es aussieht. Etwas für gegeben nehmen, ohne es nachzuprüfen, einfach glauben – das geht fast nicht.

Meine Entschlossenheit ist gross: Dort, wo andere zögern, möchte ich weitergehen. Da, wo viele verzagen oder aufgeben, sehe ich doch noch einen möglichen Weg. Ich weiss, dass ich Menschen motivieren und einbeziehen kann, und wir so zusammen Schwierigkeiten überwinden und freudige Ergebnisse erreichen können.

Ich bevorzuge Ehrlichkeit und erwarte das auch von den andern. Und vielleicht gut zu wissen: statt Lob gebe ich Verbesserungsvorschläge.

 

Meine Art und Weise dem Leben zu begegnen heisst organisieren     

Auf dem Weg sein, um dem Ziel näherkommen, das ist mein Motto und mein Stil. Ich kontrolliere die Fortschritte, weil ich die Entwicklung sehen will. Ich kontrolliere nicht, um zu verwalten. Mit Verwaltung, Administration, Routine und Repetition habe ich, ehrlich gesagt, grosse Mühe und ich probiere solche Aufgaben möglichst zu vermeiden.

Zum Organisieren der Welt (und ich möchte das tatsächlich gerne können) gehört planen, entscheiden, erledigen. Organisation heisst für mich vorbereitet sein, negative Überraschungen vermeiden, sich freuen können auf das Kommende, sich sicher fühlen. Denn ich bin entschlossen, vorwärtszugehen und anzukommen. Dabei stärkt mich, eine starke Position und einen klaren Standpunkt zu vertreten.

Was haben Sie für eine Persönlichkeit und passen wir zusammen?

Um noch eine andere Sicht hineinzubringen, habe ich einen beliebten Online- Persönlichkeitstest gemacht. Der Myers-Briggs-Typenindikator, kurz MBTI wurde von Katherine Cook Briggs und ihrer Tochter Isabel Briggs Meyers entwickelt. Beide besaßen keine klassisch (wissenschaftliche) psychologische Ausbildung. Der Test wurde während des Zweiten Weltkriegs entwickelt. Die Motivation der Begründerinnen war, dass Frauen, die durch den Krieg in industrielle Jobs „gezwungen“ wurden, erst einmal ihre Bedürfnisse und Stärken verstehen sollten, um dann den für sie richtigen Beruf zu wählen. Seitdem wurde das Handbuch zum Typenindikator mehrfach überarbeitet und ist aktuell im Netz kostenlos verfügbar.

Als Resultat war mein Code eine ENTJ-A Persönlichkeit. Und bei Ihnen? Möchten Sie es auch ausprobieren?

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Persönliches

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert