Monatsrückblick September 2021: Mein Themen-Reservoir, Marathon für eine Geburtsurkunde und ein Pflanzenregal

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Der September ist mein Lieblingsmonat. Natürlich nicht nur, weil ich da Geburtstag habe, sondern weil mir der Spätsommer oder Frühherbst mit dem goldenen Licht, der leichten Wehmut, den farbigen Blättern und der Fülle der Früchte meine Herzensstimmung ist.

 

Themen-Reservoir füllt sich Woche für Woche

Der Zustand meines Themen-Reservoirs ist auch ganz schön herbstlich voll und erntereif, die Blogartikel könnten also nur so purzeln. Hier nur ein paar Beispiele:

  • Resorbierbare Fäden, die sich nie innert nützlicher Frist resorbieren
  • Aktives Pressen in der Austrittsphase der Geburt
  • Nestbautrieb in der Schwangerschaft
  • Bio bei Kinderkleidern
  • Warum ist das, was alle machen so attraktiv?
  • Warum werden Fachpersonen so wenig hinterfragt?
  • Was ist Gewalt unter der Geburt?
  • Siezen oder Duzen

 

Auf WordPress warten zusätzlich einige Beiträge, die schon in Teilen angelegt und auf Entwurf geschaltet sind:

  • Was heisst medikalisierte Geburtshilfe?
  • Das neugeborene Baby wickeln ohne Stress – meine 5 besten Tipps für Mütter-Anfängerinnen
  • Das neugeborene Baby anziehen ohne Stress – meine 5 besten Tipps für Mütter-Anfängerinnen
  • Wunschliste für das Wochenbett
  • mothering the mother
  • Nach der Geburt ist nicht vor der Schwangerschaft

Also, hoffen wir das Beste!

 

Marathon für eine Geburtsurkunde

Dass die Erlangung einer schweizerischen Geburtsurkunde mit viel administrativem Aufwand verbunden ist, war mir klar. Davon hatte ich aus erster Hand von einigen Eltern mit einem ausländischen Pass gehört. Sie mussten jeweils eine zweiseitige A4-Liste abarbeiten, damit ja alle dazu nötigen amtlichen Dokumente, Bestätigungen, Beglaubigungen, Übersetzungen, wieder Beglaubigungen, Echtheitserklärungen usw. dem Antrag beigelegt werden konnten. Es gab also schon immer allerhand zu tun, bevor überhaupt an eine Geburtsurkunde ihres in der Schweiz geborenen Kindes zu denken war.

Wie langwierig und fast schon grotesk der Einsatz allerdings diesmal werden sollte, hab ich nicht vorhersehen können. Nachdem ich anfangs noch nicht nachgefragt hatte, wie es um das «Birth Certificate» steht, merkte ich nach einigen Wochen, dass da noch gar nichts passiert war. Also, stimmt nicht ganz: es gab regen Kontakt, aber keinen Fortschritt. Denn nach jedem Telefon zur Nachfrage war vom Zivilstandsamt jeweils ein Brief gekommen. Der Text war verfasst in «Amtsdeutsch», nicht ganz einfach zu verstehen und jedesmal von einer anderen Mitarbeiterin unterschrieben. Als ich mich einschaltete, hat mich genau das zuallererst stutzig gemacht: diese hochgradige Fragmentierung einer Dienstleistung war wirklich frappant. Jedesmal andere Person, jedesmal wieder von vorne, jedesmal nur gerade der exakt nächste Schritt und keine Perspektive, keine Kontinuität. Für mich (und natürlich nicht nur für mich) war schon nur das Betrachten dieser verschnetztelten Vorgehensweise eine Qual.

Nachdem ich dabei war, als ein nächstes Telefongespräch fällig war, sah es aus, als könnten wir einen Schritt weiterkommen. Die Eltern sollten schriftlich bestätigen, dass ein Online-Antrag für eine Beglaubigung ihres Heiratsdokuments nicht möglich war. Sie hätten dazu in die Hauptstadt ihres Heimatlandes reisen müssen und dieses vor Ort abholen müssen, was ja in der jetzigen Lage mit einem Baby ohne Pass gar nicht möglich war. Ich habe Ihnen das Schreiben aufgesetzt und zusätzlich vermerkt, dass es sich um eine dringliche Angelegenheit handle. Und zwar deshalb, weil die Familie und ich im Voraus abgemacht hatten, dass die Mutter mit dem Baby zu Ihrer Verwandtschaft fahren sollte, um dort die nötige Unterstützung in der ersten Zeit zu bekommen.

Mit dem Vater des Kindes sind wir damit also zum Amt, um uns persönlich zu überzeugen, dass nun wirklich alles vorhanden war, was es für die Ausgabe dieser Geburtsurkunde benötigte. Das schien dann auch so und es wurde verabredet, dass die Eltern telefonisch aufgeboten würden, um die nun vollständigen Einträge ihrer Elternschaft nochmals mit Ihrer Unterschrift zu bestätigen. Anschliessend sollte darauf die Geburtsurkunde in Arbeit gegeben werden können. Als der Ehemann diese Dokumente abholte, um sie nach Hause zum Unterschreiben zu bringen, der Eklat: es gab zwei Vornamen der Ehefrau, die nicht überall gleich vermerkt waren. Nächste Runde: Namensänderungsbestätigung übersetzen lassen, mit Bestätigung und Unterschrift des Übersetzers, diesmal habe ich die Papiere gebracht. Leider war die Übersetzung nicht auf jeder einzelnen Seite mit der Originalunterschrift des Übersetzers visiert, sondern nur seine Bestätigung unterschrieben. Also: nochmals alles unterschreiben lassen. Der Mitarbeiter am Schalter sagte, ich soll mir eine Vollmacht ausstellen lassen, dann würde ich bei den nun vollständigen Dokumenten anschliessend die Geburtsurkunde abholen können.

Die Vollmacht wurde aufgesetzt, von beiden Eltern eigenhändig unterschrieben. Ich habe die unterdessen vollständig unterschriebenen Übersetzungen mit der Vollmacht zusammen wieder aufs Amt gebracht… Ich höre hier auf, denn es gab mindestens vier weitere Schritte und brauchte ein spezielles Gespräch, damit die gleiche Mitarbeiterin am Ball bleiben konnte. Schliesslich war es dem Engagement dieser Person zu verdanken und dem Support ihrer Vorgesetzten, dass das Kind seine Geburtsurkunde bekam.

Und ja, zwischendurch einmal, als ich mich enervierte, wurde ich getröstet mit der Aussage: «Wissen Sie, manchmal geht es noch viel länger als ein paar Wochen, manchmal braucht es ein Jahr…»    ???? !!!!!

 

Ersehntes Pflanzenregal

Ich habe es in diesem Monat geschafft, ein Regal mit verschiedenen Pflanzen einzurichten. So, dass es mir wirklich gefällt und ich mich jedesmal freue, wenn ich von meinem Schreibtisch dort hinüberblicke. Diesen Plan hatte ich schon lange in der Tasche, aber die Zeit zur Verwirklichung fehlte. Wenn ich viel unterwegs bin zu Hausbesuchen oder im A&O Laden grad saisonal eine Menge zu tun ist, verbringe ich nicht viel Zeit des Tages zuhause. Deshalb geht es manchmal lange, bis ich daheim etwas umstelle und verbessere und das tut weh. Denn wie letzte Woche ganz aktuell im Blog-Artikel beschrieben, ist meine Leidenschaft für Verbesserungen quasi legendär. Für die kommende dunkle Jahreszeit brauche ich jetzt also nur noch ein kleines Sofa und das gemütliche Licht einer hübschen Ständerlampe…

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2 Kommentare

  1. Obwohl ich schon lange aus dem gebärfähigen Alter heraus bin, lese ich deine Artikel mit grossem Interesse. Worüber frau sich heute Gedanken macht, was alles erforscht und herausgefunden wurde, ist echt spannend.
    Danke für die Inputs.

    1. Vielen Dank für Deinen Kommentar – es hat mich gefreut, dass Du Dich interessierst, obwohl Du selber nicht mehr mittendrin in dieser Phase bist. Ich finde eben alle diese Themen auch sehr spannend. Bin grad wieder dran am Schreiben, kannst ja dann schauen 🙂
      Übrigens hab ich heute natürlich Deinen Blog auch „besichtigt“, und bin da von einem Thema zum anderen gehüpft, weil es so vielfältig war – merci auch dafür!

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