Kinderwagen gut – alles gut!

Veröffentlicht am Kategorisiert in Baby, Schwangerschaft
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Sind Sie auch dieser Meinung? Überlegen Sie vielleicht gerade Ihr Vorgehen dazu oder rätseln darüber, welche technischen Daten wichtig sind?  Eventuell wird Ihnen von den werdenden Grosseltern ja ein Kinderwagen geschenkt? Oder Sie bekommen die Gelegenheit, von einer befreundeten Familie einen auszuleihen?

Wie auch immer, irgendwann drehen sich bei den allermeisten Eltern die Gedanken um diese Anschaffung. Stellen Sie sich ein paar grundsätzliche Fragen vor einem Kauf und seien Sie kritisch gegenüber allgemeinen Vorgaben und Empfehlungen. Betrachten Sie Ihre persönliche Situation und besprechen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner oder Lieblingsmenschen, wie Sie individuell vorgehen möchten.

 

1. Brauchen Sie oder Ihr Baby überhaupt einen Kinderwagen?

Warum möchten Sie einen Kinderwagen kaufen? Was würden Sie damit unternehmen, das anders nicht möglich wäre? Was gibt es Ihnen für ein Gefühl, wenn Sie sich vorstellen, Ihr Baby in den Kinderwagen legen zu können oder legen zu müssen? Was gefällt Ihnen an der Vorstellung eines eigenen Kinderwagens? Was möchten Sie mit Ihrem Baby zusammen erleben?

Ihr Baby braucht keinen Kinderwagen, wenn es auf die Welt kommt. Es liebt den Körperkontakt und die Nähe eines vertrauten Menschen. Für Ihr Baby müssen Sie also keinen zu kaufen. Überlegen Sie sich, ob sie Ihr Baby tragen könnten oder möchten. Menschenkinder sind Traglinge – sicher im ersten Lebensjahr und bis sie selbst laufen können. Jedes Kind möchte auch später zwischendurch immer wieder getragen werden, denn das bedeutet Sicherheit und Dabeisein.

Für Sie als erwachsene Person wird Tragen mit der Zeit auch eine Konditionsfrage werden. Grösse und Gewicht des Kindes spielen da eine Rolle, die angewendeten Tragevarianten und natürlich auch Ihre eigene körperliche Konstitution. Oft werden Rückenprobleme angeführt für den Übergang vom Tragen zum Kinderwagen.

Mir ist es wichtig zu betonen, dass das Thema «Rückenweh» eigentlich nicht das Tragen eines Babys in Frage stellt, sondern ganz klar unseren gesellschaftlicher Umgang mit Müttern und Babys. Mütter werden in ihrer Postpartum-Zeit sehr oft viel zu wenig unterstützt. Sie haben im Alltag keine Zeit, sich von den Veränderungen der Schwangerschaft zu erholen oder sich auch noch um ihre Rückbildung und körperliche Stärkung zu kümmern. Denn der Körper nach der Geburt ist nicht der Körper vor der Schwangerschaft!

Und entgegen allen Beteuerungen der Väter sind diese immer noch zu wenig Zeit zuhause anwesend und tatsächlich präsent. Auch nur vereinzelt wirklich zuverlässig eingebunden in die Baby- und Kinderbetreuung sowie die Erledigung ihrer Hälfte der Haushaltsarbeit.

Jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen und doch mittendrin!

Wie oft machen sich Eltern viele und gute Gedanken über Anschaffungen (wie zum Beispiel eben einen Kinderwagen) fürs Baby und möchten voll bereit sein – sie denken, mit guten Gadgets wird das Leben mit Baby einfach. Der Kauf eines Kinderwagens ist dafür exemplarisch.

Aber das Leben mit Baby wird nicht einfach.

Sie werden eine neue Dimension von Zeit erleben: nämlich immer viel zu wenig Zeit für sich selbst. Sie werden keine Freizeit haben. Sie werden körperlichen und emotionalen Umbau erfahren. Sie werden sich verändern. Wie nie vorher werden Ihnen gesellschaftliche Vorstellungen und Rollenbilder bewusst.

Auch ein Kinderwagen hat gesellschaftliche Bedeutung. Dieser Wagen macht aus Paaren Eltern – eine Anschaffung wird daher erwartet. Und die Ansprüche sind dementsprechend hoch: das aktuell trendige Modell mit coolem Brand, dazu Urban Style oder Outdoor Adventure versprechen Anerkennung und Mobilität. Ein Kinderwagen ist für viele das Statussymbol, das Zutrittsberechtigung und Prestige verspricht.

Für das Baby spielen diese Sachen keine Rolle. Es braucht nur Sie und Ihre direkte Fürsorge. Vielleicht ist es für Sie interessant, Ihre persönliche Kinderwagenmotivation zu hinterfragen.

 

2. Wägen Sie Pro und Contra ab zu einem Kinderwagen

Aus welchen Gründen auch immer Sie sich für den Einsatz eines Kinderwagens entscheiden, tragen Sie sich selber Sorge und lesen Sie weiter unten die Tipps zu den technischen Daten.

Ihr Baby wird dem Kinderwagen positive Seiten abgewinnen, ganz sicher kann es sich mit dem Schaukeln des Kinderwagens anfreunden. In Bewegung zu sein und das Wippen zu spüren, ist sicherlich ein Pluspunkt. Der Kinderwagen ist nach circa 6 Monaten eine guter Aussichtsposten und hilft auch manchmal übermüdeten Kindern schunkelnd und wiegend in den Schlaf zu finden. Für Ihr Baby ist es hilfreich, wenn es Sie sehen kann und nicht von Ihnen weg in die Welt hinausgestossen wird. Der durchgehende Sichtkontakt hilft, miteinander in Verbindung zu bleiben, obwohl das Tempo der vorbeiziehenden Eindrücke ziemlich hoch ist.

Braucht es den Kinderwagen wirklich schon ganz am Anfang? Wo stellen Sie ihn ab im Hauseingang? Ist ein Babykorb für den Start wirklich praktisch? Oder haben Sie sowieso vor, Ihr Kind in den ersten Monaten zu tragen? In diesem Fall könnten Sie immer noch später auf einen Kinderwagen mit Sitz umstellen.

Sie sehen, das eine schliesst das andere nicht aus. Seien Sie sicher, bevor Sie ihr Geld voreilig in eine teure Kinderwagenausstattung investieren. Überlegen Sie, wie Sie am besten Ihre Finanzen (inklusive geschenktes Geld) für Ihre Familie in der Postpartum-Zeit einsetzen.

Falls ein Kinderwagen tatsächlich eine Ressource bedeuten könnte, bitte beantworten Sie die nächste Frage.

 

3. Was wünschen Sie sich punkto Nachhaltigkeit oder Materialwahl?

Sie haben vorgesorgt und für Ihre sonstige Baby-Ausstattung nachhaltige und faire Produkte eingekauft. Fragen Sie auch beim Kinderwagen Ihrer Wahl nach. Wo wurde Ihr Kinderwagen hergestellt und wie steht es dort um die Arbeitsbedingungen? Wie werden sie Transportwege organisiert? Welche Zertifikate sind ausweisbar zu den verwendeten Materialien?  Wie sind Sicherheitsstandard und Garantie auf den Kauf? Welche Serviceleistungen werden erbracht und wie weit geht der Kundinnendienst?

Vielleicht können Sie als positives Beispiel den Naturkind-Kinderwagen nehmen. Hier stimmt rundherum das ganze Paket.

Wenn Sie nach Ihrem Material-Test weiter von ihrem Kinderwagen überzeugt sind, dann gehen Sie zu Frage 3.

 

4. Welche technischen Daten sollten Sie besonders gut kontrollieren?

Räder: Welches Terrain befahren Sie? Wie gut muss der Kinderwagen gefedert sein? Bewegliche Räder sind besser geeignet für die Stadt und glatte Fahrbahn. Grössere und gut gefederte Räder brauchen Sie, wenn sie viel in der Natur unterwegs sein möchten.

Gewicht: ist ein zentraler Faktor für den täglichen Umgang. Können Sie den Kinderwagen einfach unterstellen? Müssen Sie viel ein- und aussteigen in öffentlichen Verkehrsmitteln? Wie oft müssen Sie ihn hochheben, einladen, umstellen? Je mehr Sie machen müssen, desto leichter sollte das Gewicht sein

Zusammenlegbarkeit: Je nach Gebrauch ist es von Vorteil, wenn sie den Kinderwagen einfach (mit einer Hand) auseinandernehmen und zusammenlegen können. Denken Sie daran, dass Sie immer Ihr Baby und Gepäck dabei haben werden  

Sichtkontakt zum Kind: bitte beachten Sie dieses Detail, denn es ist kein Detail. Es ist für beide wichtig und wird für die vielen Stunden, die Sie miteinander unterwegs sind von Bedeutung sein: Ihr Kind hat lange keine Filtermöglichkeiten für Eindrücke von aussen. Ihr Baby ist froh, wenn Sie seine Verfassung und seinen Zustand 1:1 und face-to-face beurteilen können

Verstellbarkeit des Handgriffs: probieren Sie aus, ob Sie mit einer Höherstellung des Handgriffs bequem und aufrecht gehen beziehungsweise den Kinderwagen stossen können. Sie sollten sich weder bücken noch vornüberbeugen müssen. Ihre Haltung während dem Kraftaufwand ist entscheidend für Ihre Gesundheit von Rücken, Bauch und Beckenboden.

Winter- und Sommer- Ausrüstung: Überlegen Sie in welcher Jahreszeit Sie den Kinderwagen am meisten brauchen werden und wie alt Ihr Kind da sein wird.

 

Ich wünsche Ihnen persönlich einen angeregten Austausch über alle diese verschiedenen Themen!

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